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2023 - 2032

Chronik des Jahres 2023

 

„Ehrenamt muss wählbar sein“ und darf somit nicht dazu führen, dass auch die wenigen Ehrenamtlichen im MTV die Lust an ihrer Arbeit verlieren, weil zu viele Aufgaben oder Termine wahrzunehmen sind, während andere in ihrer Komfortzone sitzen und nur fragen, wie und wann es denn hier wieder endlich weiter geht.

 

Auf Vorschlag des Vorsitzenden wurden daher mit Beginn dieses Jahres die Anzahl der Vorstandssitzungen halbiert, so dass durchschnittlich nur noch alle 2 Monate im Vorstand getagt wird.

 

Der MTV zählt zum Jahresanfang 568 Mitglieder.

 

Im Sport des MTV war sehr viel Bewegung in diesem Jahr, deshalb werden die wesentlichen Informationen rund um das Sole Waldschwimmbad, der Abteilung Behindertensport und der Gruppe Wassergymnastik zur besseren Lesbarkeit und aus chronologischen Gründen am Ende des Jahresberichtes gesondert zusammengefasst.

 

Neue Abteilungsleiterin Turnen wird Nina Barke. Sie wird einstimmig kraft Vorstands zur Abteilungsleiterin bestimmt, da eine satzungsgemäße Verfahrensweise, Einladen aller Mitglieder der Abteilung Turnen, in der Durchführung hier kaum Aussicht auf Resonanz hätte. 

 

Am 18.09. gibt Nina Barke die Übungsleitertätigkeit aus gesundheitlichen Gründen auf. Myriam Zimmer, Steffi Herbst, Katharina Zimmermann und Ilka Scholz, als Mütter von den Kleinsten, übernehmen als Team die Übungsleitung bei den Turnzwergen.

 

Der Vorstand beschließt die Abteilungsleitung Turnen nicht wieder zu besetzen. Die Organisation und Verantwortung der einzelnen Gruppen werden fortan von den diesen selbst vorgenommen.

 

Der DOSB gibt ein Förderprogramm „Sportvereinsschecks“ aus, Neumitglieder im MTV bekommen im Jahr 2023 einen 40,00 EUR Zuschuss. Trotz Verkündung in Presse und Verein macht gerade einmal 1 Mitglied davon Gebrauch.

 

Nach sieben Jahren der finanziellen Unterstützung endet Amazon Smile, ein Dienst zur finanziellen Unterstützung und Förderung von gemeinnützigen Organisationen zum 31.03. Insgesamt konnte der MTV seit Teilnahme 2017 einen Betrag von insgesamt 504,86 € für sich als Förderung verbuchen.

 

Mit Andreas Trautsch, und seiner Frau Gabriele Meylahn aus Naensen, interessieren sich zwei sehr engagierte Übungsleiter DAV Klettern für eine neue Gruppe „Bouldern“ im MTV. Aufgrund der Landesgartenschau in diesem Jahr wird sich aktionsmäßig zunächst aber auf das LaGa Sportfest - 24.-25.06.2023 konzentriert.

 

Die am 25. Februar durchgeführte 161 JHV-Versammlung verläuft ruhig und ohne besondere nennenswerte Inhalte.

 

Heidi Norgall wird im Rahmen der landesweit wertschätzenden Kampagne „Ehrenamt überrascht“ des LandesSportBundes Niedersachsen am 07.03. „überrascht“ und im Rahmen einer Trainingsstunde der Gymnastikgruppe III im MTV Bad Gandersheim zur Vereinsheldin 2023 gekürt. 

 

Nach 3-jähriger Pause gibt es wieder Leistungsturnen im MTV. Mit tatkräftiger Unterstützung des Gymnasiums wurden drei hochmotivierte, ehemalige Leistungsturnerinnen gefunden, die als Team an den Start gehen und sich freuen wieder an Rundenwettkämpfen und Meisterschaften mit Ihren Schützlingen teilnehmen zu wollen: Svea Martini (Leitung), Velina Barneva und Josephine Takenga als ÜLn bieten Leistungsturnen ab Montag, den 17.04.2023 von 17:30 bis 19:30 wieder an zwei Tagen, Montag und Donnerstag, an. Binnen kurzer Zeit bekommt die Gruppe einen Zulauf von 20 Mitgliedern, so dass zeitweilig sogar ein Aufnahmestopp ausgesprochen wird.

 

Am Wochenende 24.06. - 25.06. beteiligte sich der MTV im SPIEL- UND SPORTPARK am Großen Sportwochenende der Landesgartenschau. Zu „Boule“ luden Jürgen Köhler und Tobias Barke ein, interessante Matches und viel Wissenswertes wurde dabei vermittelt. Viele Gäste der LaGa ließen es sich nicht nehmen und spielten gerne eine Runde mit.

Heinz und Birgina Reinelt stellten mit „MÖLKYY“ ein sehr interessantes Spiel vor, auch hier gelang es dem MTV immer wieder neugierige Gäste dafür zu gewinnen und so wurden viele Spielrunden absolviert.

Andreas Trautsch und Gabriele Meylahn, beides DAV-Übungsleiter Klettern, waren die gesamten zwei Tage am „Großen Boulder“ und gaben immer wieder hilfreiche Tipps für Interessierte. Unter fachkundiger Anleitung schafften Kletterer sogar die schwierige Route mit Überhang, also das Dach zu durchklettern.

Petra Sievers und Lydia Bauer nahmen mit teilnehmenden Kindern der Power Kids in einer Kooperation AOK/MTV unendliche „Parksportabzeichen“ ab und motivierten immer wieder die Gäste zum Mitmachen.

Am Fitnesspark konnten die Gäste eigene Übungen durchführen, aber die brennende Sonne lud nicht gerade dazu ein. Gerne ausprobiert wurde auch die vom MTV fest installierte SlackLine im Fitnesspark.

Für das leibliche Wohl sorgten Jörg und Rita Dörries, sowie Michelle Keuntje und luden an einer schönen Tafel unter schattigen Plätzen zum Mittagstisch "übern Daumen" ein.

Insgesamt zwei sehr schöne Tage, die auch Gelegenheit boten andere Mitmachmach Angebote auszuprobieren oder einfach nur die Veranstaltungen zu genießen. Wir vom Vorstand haben uns nicht gelangweilt, aber schon gefragt, warum nicht mehr MTV-Gruppen bzw. Mitglieder Interesse an einem Besuch gezeigt haben, schade!

 

Seit dem 23.06. ist der MTV offizieller Kooperationspartner der AOK mit vielen Vorteilen für deren Mitglieder: Gesundheits- Gutscheine können beim Sport im MTV kostenfrei eingelöst werden und werden direkt mit dem MTV verrechnet. 

 

Im Vorstand beginnt im Vorstand die Vorstandsstrategie 2025: Der Vorsitzende stellt dar, dass u.a. ab 2025 der Vorstand Finanzen und die stellvertretende Vorsitzende aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wiederwahl antreten werden. Ziel muss sein, zumindest im geschäftsführenden Vorstand eine ergänzende Besetzung zu finden. Möglichkeiten und Bereitschaften werden ab sofort hinterfragt.

 

Bereits zum zweiten Mal bedachte das E-Center Bad Gandersheim den MTV mit den Erlösen aus den gespendeten „Pfand Bons“. So konnte diesmal die Abteilung Schwimmen sich am 21.07. über stolze 526,58 EUR freuen.

 

Der Eigentümer des VitalPark, Nuri Celik, bestätigt am 29.08: "Ja, ich melde für den Vitalpark Insolvenz an!" – Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Gandersheim haben es wohl kommen sehen und spotten in den sozialen Netzwerken über einstige große Vorhaben. MTV und Bürgermeisterin Schwarz werden zum wiederholten Mal eiskalt erwischt. Große Enttäuschung auch bei den Mitarbeitern und Kunden des Vitalparks.

 

Am 23.09. veranstaltete der Vorstand des MTV Bad Gandersheim eine Tages-Studienfahrt nach Freyburg an der Unstrut (in Sachsen-Anhalt). Sie sollte Gelegenheit geben, auf den Spuren des Turnvaters Jahn zu wandeln und dabei verschiedene Sehenswürdigkeiten zu erleben. 

Am Abfahrtstag hatten sich 39 Teilnehmende eingefunden um zwei sehenswerte historische Stätten in Freyburg zu besichtigen: Das Jahn-Museum und die Ehrenhalle.

Der Bus brachte uns zunächst zu Jahns früherem Wohnhaus, welches heute das Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum beherbergt. Im Ehrenhof des Hauses befindet sich sein Grab. Vor dem Museum begrüßte uns die Museumsleiterin Frau Dr. Kristina Kuhn, unterstützt von einer zusätzlichen ehrenamtlichen Kraft, und gab uns erste Informationen zur Baugeschichte des 1838/39 erbauten Hauses. Anschließend führte Sie uns in zwei Gruppen durch das Museum. Das Museum wird heute von der Jahn-Gesellschaft getragen. Dies und noch viel mehr über Ludwig Jahn erfuhren wir bei einer glänzenden und fachkundigen Führung von Kristina Kuhn. Es war deutlich zu spüren, mit welcher Begeisterung sie ihre Aufgabe wahrnimmt und dass sie wirklich “für die Sache brennt“. 

An die Besichtigung des Jahnmuseums schloss sich die Besichtigung der übrigen Jahngedenkstätten in Freyburg an: Die historische Ehrenhalle (eingeweiht 1903) diente ursprünglich als Museum und wird heute zur Durchführung festlicher Veranstaltungen und wissenschaftlicher Tagungen genutzt. Die Ehrenhalle ist außerdem Erinnerungsstätte der Deutschen Turnfeste (seit 1860). Bleiverglaste Fenster erinnern an die bisherigen Turnfeststädte. Die benachbarte Erinnerungsturnhalle (erbaut 1894) ist die älteste Turnhalle Deutschlands, die noch in Betrieb ist. Die Teilnehmer nahmen viele neue Erkenntnisse über die Geschichte der Turnbewegung mit, so dass der Besuch der Jahnstätten für alle ein persönlicher Gewinn war.

Nach so viel Turngeschichte ging es dann zur schönen St. Marien Kirche und weiter dann zum Mittagessen im historischen „Künstlerkeller“. Anschließend ging es in zwei Freizeitbereiche: Während die eine Gruppe den Besuch der Erlebniswelt der Sektkellerei Rotkäppchen vorzog, wo bei Beginn der Tour schon mit einem prickelndem Glas Sekt angestoßen wurde und man sich danach interaktiv die verschiedenen Stufen der Sektherstellung anschauen konnte, fuhr die andere Gruppe mit dem Bus zu einer Führung zum Schloss Neuenburg.

Insgesamt war die Reise für alle Teilnehmende ein großartiges Erlebnis, so dass alle von der Reise etwas mitnehmen konnten. „Frisch-Frei-Fröhlich-From“ wurde dann am frühen Abend Bad Gandersheim dann wieder erreicht. 

 

Das 46. Pokalkegeln im MTV muss mangels Terminfindung im Keglerheim ins Jahr 2024 verschoben werden.

 

Die Gymnastik II Gruppe um Roswitha Bröseke stellt aufgrund zu weniger Teilnehmer ihren Übungsbetrieb zum Jahresende ein. 

 

Die Abteilung „Gesundheitssport“ stellt zum Jahresende ihren „Sport pro Gesundheit“ zertifizierten Reha-Sport ein. In den vergangenen Jahren kamen kaum noch Patienten mit Verordnungen zum MTV, die Angebote kommerzieller Anbieter sind hier auch mit Wasserangeboten quantitativ einfach von Vorteil. Die zusätzliche Fortbildungspflicht für dieses Angebot entfällt daher und stand auch nicht mehr im Verhältnis Aufwand zu Nutzen.

 

Der MTV ist Mitglied im Stadtjugendring und kann daher auch Sitzungen in deren Jugend-Café durchführen. Neue Vorsitzende des Stadtjugendring ist Celina Maaß. Insgesamt wurden 2023 drei Vorstandssitzungen und die Weihnachtsfeier der Gymnastik IV und 50+ durchgeführt. 

 

Am 15.11. fand nach drei Jahren wieder eine Turn- und Sportratsitzung statt. Im Jugendzentrum „Phönix“ fanden sich 18 Teilnehmende ein, um Themen und Geschehnisse des Jahres 2023 zu besprechen. 

Nach wie vor führen nicht alle Gruppen eine aktuelle Anwesenheitsliste. Diese ist aber Voraussetzung für einen aussagekräftigen Überblick, wer sich überhaupt „aktiv“ im MTV bewegt und wer eine Mitgliedschaft besitzt. Auch aus versicherungsrechtlichen Gründen, sowie zur Abwehr von unberechtigten Ansprüchen aus dem Übungsbetrieb, ist das Führen zwingend erforderlich.

 

Einige Verbände erhöhen kräftig ihre Mitgliedsbeiträge (z.B. LSB, NTB). Durch interne Einsparmaßnahmen im MTV können diese Mehrkosten in Höhe von ca. 900,00 EUR/Jahr bislang noch kompensiert werden. Voraussetzung ist jedoch, dass die Mitglieder Anzahl nicht signifikant abnimmt. Aus diesem Grund beschließt der Vorstand zum Jahresende die ab 2024 gültige Mitglieder Werbeaktion „Mitglieder werben Mitglieder“.

 

Seit etlichen Jahren besteht im MTV kein Interesse mehr an den Mitgliedsausweisen Deutsches Jugend Herbergswerk. Die Bedingungen hier haben sich auch verschlechtert, private Reisen sind nicht mehr mit diesem Ausweis möglich, die Mindesteilnehmerzahl ist 4 Personen. Künftig verzichtet der MTV auf die kostenpflichtige Mitgliedschaft im Jahr. Bei Bedarf ist ein Wiedereintritt jederzeit, auch kurzfristig, möglich.

 

Was gibt es 2024?

Die Gründung einer saisonalen Boulder-Gruppe (Kurs) – ÜL Andreas Trautsch ist in Bearbeitung sowie die Ausrichtung des Bürgerfest im LaGa Sportpark. Weitere Veranstaltungen, wie Vereinswandertag und „MTV Kino Abend“ sind noch in Abstimmung.

 

Was gab es sonst noch?

Nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 07.10. ist der Nahost-Konflikt wieder neu entbrannt. In Deutschland werden Diskussionen über (islamischen) Antisemitismus ausgelöst. Neben der immer mehr schleichenden Ausbreitung des Rechtsextremismus ist auch die Gefahr des Linksextremismus bei Demonstrationen oder Anlässen zu beobachten.

 

Der MTV verfolgt laut seinem Leitbild u.a. die Verwirklichung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen als ständige Aufgabe. Das bedeutet, dass grundsätzlich alle Angebote im MTV geschlechtsoffen sind und nur dort ihre Grenzen finden, wo eine annähernd gleiche Ausweichmöglichkeit im Verein besteht oder aufgrund der fehlenden Qualifikation der Übungsleitenden ein Training faktisch nicht möglich ist. D.h. Jungen oder Männer dürfen nicht ohne weiteres vom Übungsbetrieb ausgeschlossen werden, nur weil es vielleicht nach Tradition „Mädchen- oder Frauengruppen“ sind. Gleiches gilt für den Umkehrschluss und auch für die LGBTQ Community.

 

Ab Schuljahr 2023/2024 präsentieren sich die Bundesjugendspiele nun in neuem Gewand. "Wettbewerb" soll "Wettkampf" ersetzen - Normgrößen entfallen. Der "Wettbewerb" gilt für die Klassenstufen 1 bis 4 in den Grundsportarten Leichtathletik und Schwimmen. Beim Gerätturnen können die Schulen dagegen weiterhin entscheiden, ob die Sportart als Wettkampf oder Wettbewerb stattfindet.

Beim Turnen gibt es Aufgabenbereiche, die etwa "Schaukeln", "Arm-Bein-Koordination mit Musik" oder "Balancieren" beinhalten. Bei der Abnahme muss hier lediglich festgestellt werden, ob die Aufgabe erfüllt oder nicht erfüllt wurde. Gleiches gilt für Schwimmen. Es beginnen Diskussionen ob der Wettkampf" nicht weiterhin sinnvoll ist? Oder lieber ein „schöner Kurzsprung“ statt  „kräftigem Weitsprung“ zählen soll?

Am Format des Wettkampfes für ältere Klassenstufen wird festgehalten. Es ist sicher sinnvoll, denn mit zunehmendem Alter spielt auch die pädagogische Perspektive der "Leistung" eine Rolle im Sport und in der Persönlichkeitsentwicklung. Dazu gehört auch die Fähigkeit, sich in einem normierten Umfeld persönliche Ziele zu setzen und mit Enttäuschungen umzugehen.

Auch der DFB hat sich einstimmig für die verbindliche Umsetzung der neuer Spielformen im Kinderfußball 2024/2025 ausgesprochen: Ab diesem Zeitpunkt sollen die veränderten Spielformen, die im Kern kleinere Mannschaftsgrößen auf kleineren Spielfeldern vorsehen, die bisherigen Wettbewerbsangebote in der G-, F- und E-Jugend als feste Formate ablösen – Mehr Spaß, alle Sieger, weniger Wettkampf. Nun denn…

 

„Wasser Stopp“ und Ende der Hallenbäder in Bad Gandersheim. – Der lange Abschied vom Schwimm- und Behindertensport und das AUS der Warmwassergymnastik im MTV

 

Zum Jahresanfang 2023 wurden folgende Bestandszahlen an die Fachverbände gemeldet:

Abteilung

Aktive

Gesamt

Behindertensport

7

11

Schwimmen

30

124

AquaFit

30

40

Warmwassergymnastik

15

16

 

Mit Mut und Engagement ins neue Jahr

Der MTV begann das neue Jahr mit einem neuen Mietvertrag mit der Solebad Genossenschaft. Ziel war neben der Verhandlung der neuen Mietpreise auch die Umstellung auf tatsächliche Nutzungszeit und Zahlung der Miete in zwei Jahresraten (Abschlag 01.02 und Spitzabrechnung zum 01.12.). Und so wurde die erste Rate in Höhe von 4.700 EUR für das 1.HJ 2023 auch pünktlich zum 01.02. an die Genossenschaft überwiesen.

Aufgrund der erheblich gestiegenen Mietkosten wurden neue Eigenanteile von den Aktiven eingeführt (Aktiven Beitrag) bzw. die Kursgebühren deutlich erhöht.

Viele heimische Wettkämpfe wurden bereits gedanklich geplant, auch die Fortführung des Herzog-Ludolf-Schwimmfest stand an. 

 

Schockstarre im MTV und in der Stadt

Am 16.02. teilt der Geschäftsführer der Solebad eG, Hardy Erhardt dem MTV mit, dass das Hallenbad spätestens zum 01.04. geschlossen wird. Der Grund hierfür liegt in der Interpretation von mehreren Gutachten zur Bausubstanz und dem daraus resultieren Haftungsrisiko für Mitarbeiter der Verwaltung der Stadt Bad Gandersheim, die bei einem „Weiterbetrieb eine Gefahr für Leib und Leben sehen“.

Bürgermeisterin Franziska Schwarz: „Für Badegäste und Schwimmvereine bedeutet die Schließung des Hallenbades zweifellos eine große Enttäuschung. Die Entscheidung dazu fällt der Stadt nicht leicht. Ich bitte aber alle um Verständnis dafür, dass die Sicherheit der Menschen bei unserer Entscheidung Vorrang haben muss. Zudem haben wir bei allen Einschränkungen das Glück, in diesem Jahr wieder ein Freibad nutzen zu können – dies wäre ohne die Landesgartenschau nicht möglich gewesen.“

 

Das Solehallenbad in Bad Gandersheim ist 1976 eröffnet worden. Nun ist es marode und soll kurzfristig geschlossen werden. Wann ein angestrebter Neubau an gleicher Stelle entstehen kann, ist offen.
 

Was genau war der Grund?

Um die Standsicherheit des Bades zu überprüfen, wurde von der Stadt 2022 ein Statik-Gutachten in Auftrag gegeben, welches der Stadt im Oktober 2022 vorgelegt wurde und im Ergebnis ein Monitoring zur ständigen Überwachung der Standfestigkeit empfiehlt. Seitens der Stadt wurde daraufhin ein Kostenvoranschlag für ein solches Monitoring angefordert.

Dieser Kostenvoranschlag wurde im Februar 2023 vorgelegt. Danach wäre zunächst ein messtechnisches Konzept für ein Monitoring zu erarbeiten (Erstellung des Konzepts: mehrere Monate; Kosten geschätzt bis zu 20.000 Euro); für das Monitoring selbst werden Kosten in Höhe von mindestens 150.000 Euro erwartet. Da das Monitoring keinerlei Verbesserung für den baulichen Zustand des Hallenbades, sondern bestenfalls als Warnsystem für eine sofortige Evakuierung dienen würde, rät die Verwaltung von der Beauftragung auch aus Kostengründen ab und das Drama um die Schließung beginnt. Tatsächlich wird das Solehallenbad aber am Abend des 08.03.2023 geschlossen, nachdem die untere Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Northeim einen baurechtswidrigen Zustand erkannt hat und die weitere Inbetriebnahme untersagt hat. Das Schreiben der Genossenschaft endet mit dem Satz „Wir hoffen nach einer ca. 3-monatigen Schließung (wg. Sanierungsarbeiten) das Solehallenbad wieder öffnen zu können“.

Stadtverwaltung und Genossenschaft sprechen zwar im Laufe des Jahres immer wieder miteinander, doch die Eskalation nimmt seinen Lauf: Am 17.02. werden die Genossenschaftsvorstände Ehrhardt, Dörries und Wilde schriftlich von der Hauptverwaltungsbeamtin wegen „Verstoß gegen die Vertragspflichten“ abgemahnt.

Der MTV lässt sich daraufhin vorsichtshalber die bis zum 30.06. schon bezahlten Mieten in Höhe von in Höhe von 2.575 EUR wieder erstatten.

 

MTV und Wutbürger nehmen das nicht hin!

Eine ad hoc Arbeitsgruppe des MTV organisiert zur Rettung des Solehallenbades vor der Ratssitzung am 23.02.2023 17:30 eine Demonstration vor der Oberschule und mit über 300 Teilnehmenden: Vertreten sind neben dem MTV auch der NDR, die Medien HNA, GK und FWMG, sowie Organisationen aus anderen Vereinen, Kindergärten, Schulen, DLRG, Sportstadt, Behinderten Sportverband, Kinderhort und der Betriebsgenossenschaft Solebad. 

Der MTV-Vorsitzende Klaus Dörries, bekräftigte in seiner 30-minütigen Rede die Notwendigkeit eines Hallenbades für Bad Gandersheim und warb dafür, dass es erhalten bleibt. Bürgermeisterin Franziska Schwarz bekräftigte die Notwendigkeit, für die Sicherheit der Badenden sorgen zu müssen. "Das ist am wichtigsten!". Sie erneuerte den Hinweis, dass am Freitag 24.02. zunächst staatliche Ämter (Gewerbeaufsicht / Bauaufsicht) darüber befinden, ob der Betrieb des Bades den gesetzlichen Sicherheitsansprüchen gerecht wird. Die Gandersheimer Stadtverwaltung ist sich sicher, dass das Hallenbad nicht sicher zu sein scheint. Die Badgenossenschaft zweifelt da dran.

Ihren Unmut drückten die Demonstranten dabei in Sprechchören und mit Bannern, Trillerpfeifen und Fanfaren aus. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns das Schwimmbad klaut!“.

 

Lesarten der Gutachter und Landkreis widersprechen der augenblicklichen Gefahr!

Das Ergebnis dieses Besuches nach der Demonstration am 24.02.: Untere Bauaufsicht des Landkreises Northeim, die Gutachter LPI (Stadtbeauftragt) und Thiemann (Genossenschaftsbeauftragt) sehen keine akute Einsturzgefahr, jedoch sofortigen Handlungsbedarf zur Absicherung und Sanierung.

 

Was macht der MTV-Trainingsbetrieb?

Das Training der Schwimmabteilung findet derweil in Greene, Northeim und danach in Einbeck bis zu den Sommerferien statt. Organisation, Zeitaufwand und Frust fordern allerdings ihren Tribut: Die Anzahl der Aktiven schmilzt nach und nach auf nunmehr nur noch 14. Der im Jahr 2022 beschlossene Aktiven-Beitrag in Höhe von 10,00 €/ Monat, zur Kompensation der Mehrkosten Miete Solebad ab 2023 und der stark angestiegenen Meldegelder, wird gemäß Vorstandsbeschluss nicht erhoben. Die AquaFit Gruppe um Christiane Bretschneider wechselt ab 09.03. in den Vitalpark, die Abteilung Behindertensport kann ihre Zehnerkarten im Solehallenbad nicht mehr einlösen und stellt ihren Trainingsbetrieb vorerst ein.

 

Ein kurzes Aufflammen vom „Miteinander statt Gegeneinander“

Am 21.03. fand vor 30 Personen eine Klausurtagung zum Thema Solehallenbad in der Oberschule statt, zu der die Bürgermeisterin Franziska Schwarz alle Beteiligten eingeladen hat. Detlef Schallhorn ließ als Moderator zunächst alle Interessengruppen mit einem Statement zu Wort kommen. Moderator Carsten Balzer dazu: "Die Lage ist, wie sie ist!“ Mehr Sachlichkeit und Respekt sollten in die in letzter Zeit eskalierte Auseinandersetzung wieder einkehren.

Das Gegenteil ist die Folge, die Fronten verhärten sich mehr und mehr: Stellungnahmen der einen Seite, ziehen Gegendarstellungen auf der anderen Seite nach sich und nicht nur der MTV kann der Wahrheit nicht mehr folgen.

Am 27. 04. beschließen Rat und Verwaltung eine Machbarkeitsstudie in Höhe von 100.000 Euro in Auftrag zu geben. Ziel der Studie soll es sein, eine Vielzahl an Möglichkeiten zu prüfen, wie das Solehallenbad am bisherigen Standort saniert oder neugebaut werden kann. Als Mindestanforderung gilt, dass ein regulärer Schwimmbetrieb ermöglicht wird. Hierbei steht die Wirtschaftlichkeit des Hallenbads im Fokus der Studie. Optional wäre eine Erweiterung des vorherigen Angebots denkbar, um die Stadt durch eine potenziell neue Freizeiteinrichtung für verschiedene Zielgruppen attraktiver zu gestalten. Als Zielgruppen sind unter anderem Familien, Schulen und Vereine vorgesehen, die das Bad barrierefrei nutzen könnten. Durch die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie soll eine erneute Nutzungsdauer von 40 Jahren ermöglicht werden. Ziel ist es, in einem zeitlich und finanziell realistischen Rahmen ein schönes und sicheres Hallenbad für Gäste sowie Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung zu stellen. Die Beschlussfassung über die Inhalte der Machbarkeitsstudie soll im Rat am 22. Juni erfolgen.

 

Was macht die Genossenschaft?

Es wird merkwürdig ruhig in der Öffentlichkeit, bis am 11.05. der Geschäftsführer der Solebad eG, Hardy Erhardt eine Online-Petition zum Erhalt des Solehallenbad startet: 2449 stimmen online zum Erhalt ab! Insgesamt über 3.320 Unterschriften werden am 21. Mai an die Ministerin Daniela Behrens, SPD, Niedersächsische Ministerin für Inneres und Sport übergeben. Darin ein Konzept der Genossenschaft zur Wiedereröffnung in 2 Stufen:

1.Stufe: Möglichst schnell wieder aufmachen.

Um die erste Stufe zu erreichen, müssen die Punkte 1-6 der Anordnung des Landkreises vom 21.3.2023 durchgeführt werden:

1. Im Bereich der Linienkonsole Achse 6/T-M (Keller) sind Notabstützungen (mit Stahlträgern) erforderlich.

2. Ein Auflagerpunkt der Dachkonstruktion muss mit Mörtel ausgefüllt werden.

3. Im Unterzug der Achse 2/T-M (Keller) müssen weitere Notstützen eingebaut werden.

4. Die Risse in der Überlaufrinne des Nichtschwimmerbeckens müssen abgedichtet werden.

5. Ein Monitoring-System muss installiert werden.

6. Das Monitoring-System muss in Echtzeit warnen können. 

Alle Arbeiten für die erste Stufe müssen von Fachbetrieben ausgeführt bzw. abgenommen werden. Ebenso ist ein

Statik-Büro mit heranzuziehen. Man beachte bitte, dass hier noch keine Betonsanierung ausgeführt werden muss,

sondern weiter mit Notstützen gearbeitet werden darf. Dennoch muss ein Statiker die Lage beurteilen und begleiten. Die Abdichtungsarbeiten muss ebenfalls ein zertifiziertes Unternehmen durchführen bzw. abnehmen.

Das Monitoring ist zunächst die zentrale Absicherung und hierfür bietet sich die TU Braunschweig, sowie Lowke Schiessl Ingenieure GmbH aus Braunschweig, in der Prof. Dr. Lowke Geschäftsführer ist, an. Diese Aufgabenerledigung ist für die spätere zweite Stufe (2024 – 2026) unverzichtbar.

2.Stufe: Sanierungskonzept bis 31.12.2023 erstellen und in den nächsten 1-3 Jahren umsetzen. Der Landkreis NOM verlangt bis zum 31.12. ein langfristiges Sanierungskonzept und macht auch von dieser Prämisse den Weiterbetrieb zur sicheren Fortführung des Solehallenbad anhängig.


Der Frust sitzt tief

Die Abteilung Schwimmen beschließt am 21.05. nicht zur Sportlerehrung der Stadt am 23.05. zu gehen. Ein schwerer Gang mit ungewollter Rechtfertigung obliegt der Abteilungsleiterin Daniela Billeb, welche in Begleitung des Vorsitzenden und des Vorstands Finanzen diesen Abend über sich ergehen lassen musste.

Die einen sprechen von „Riesen-Eklat“, da auch Ehrungen der Jahre 2020-2022 vorgesehen waren, andere zeigen Verständnis für die Brüskierung der Bürgermeisterin Schwarz.

Alle für die Auszeichnung vorgesehen Schwimmer und Schwimmerinnen des MTV Bad Gandersheim verweigerten die Annahme der Auszeichnungen durch eine abgesprochene Abwesenheit. Sie begründete den Boykott der Aktiven „mit den Umständen des geschlossenen Solehallenbad. Die Aktiven hätten gemeinsam verabredet, der Veranstaltung heute fernzubleiben. Als weitere Begründung wurde erläutert, dass es seit der Schließung keinerlei Gespräche mit der Stadt über Hilfestellungen für die Schwimmabteilung und alternative Trainingsmöglichkeiten gegeben habe. Das habe gravierende Folgen“, so die Erklärung der Abteilungsleiterin Billeb. 

 

Es wird eng und die Zeit läuft

Am 29.05. teilt die Betriebsgenossenschaft der Stadt mit, sie stünde kurz vor der Insolvenz. Nach Auskunft der Buchhaltung könnten sie bei günstigen Zahlungseingängen (LaGa-Kosten) noch bis zu Ende Juni 2023 durchhalten, ansonsten stünde die Auflösung der Betriebsgenossenschaft bevor. Man braucht frisches Geld.

Im Juni geht es Schlag auf Schlag: Am 21.06. findet die von vielen Mitgliedern erwartet 13. Genossenschaftsversammlung statt, zu der 95 Mitglieder erschienen. Schnell wird klar, dass das Genossenschaftskapital verbraucht ist. Von 152.750 Euro Geschäftsguthaben finden sich noch 13.890,66 auf deren Konto (Stand 31.05.2023). Einziger Grund: Aufgrund des geschlossenen Solehallenbad werden keine Einnahmen mehr generiert! Eine Forderung nach Auflösung der Genossenschaft wird vom ehemaligen Bürgermeister Heinz Gerd Ehmen ins Spiel gebracht. 

Ein verzweifelter Aufruf nach Mehrzeichnung von Genossenschaftsanteilen zur Kapitalbeschaffung endet in einer nüchternen Erkenntnis: 15 der anwesenden 95 Genossenschaftsmitglieder wären gerade dazu noch mal bereit.

Während Stadt und Genossenschaft am Vormittag des 22.06. weiterverhandeln, zieht der Stadtrat am Abend der Ratssitzung die entscheidende Karte: Mit großer Mehrheit beendete die Stadtvertretung den Betreibervertrag mit der Badgenossenschaft für das stillgelegte Solehallenbad zum 15.10.2023 (Räumung und Übergabe). Damit entpflichtete sich die Stadt aus den gegenseitigen Abhängigkeiten und Pflichten der Vertragspartner. Das geschah nach Darstellung der Bürgermeisterin im gegenseitigen Einvernehmen. Gleichzeitig lehnte der Stadtrat einen neuen Zuschussantrag der Badgenossenschaft auf Zahlung von weiteren 168.000 Euro ab. Ob die Genossenschaft nun „ruhend“ weiterlebt oder ihre Auflösung herbeiführt obliegt einer dringend erforderlichen Entscheidung der Mitglieder. Die Bürgermeisterin will zunächst Machbarkeitsstudie abwarten.

 

Geschlagen oder Gegenschlag?

Von einer „einvernehmlichen Auflösung“ ist man am 19.07. weit entfernt und nun sprechen die Anwälte: Zu den geltend gemachten 35.000 EUR Betriebsausfall der Genossenschaft kommen über 250.000 EUR für die festeingebauten Beschaffungen und Rückzahlung der Genossenschaftsanteile hinzu. Ganz zu schweigen von möglichen Abfindungszahlungen aufgrund der vorzeitigen Vertragskündigung (Vertrag läuft noch bis 2025). Es könnte für die Stadt sehr teuer werden…

 

Im Sog des Aus des Hallenbades kommt das Aus für den Behindertensport Schwimmen

Unter dem Projektnamen "„Sport macht Spaß und verbindet“ fand sich am 02.06.2009 eine Projektgruppe zum Aufbau einer Abteilung Behindertensport im MTV zusammen. Thomas Rossmann (Vorsitzender), Manfred Lüke (designierter Abteilungsleiter), Hannelore Kükemück (Übungsleiterin) sowie Kai Schröder (Berater Behindertensportverband Nds.) hießen die damaligen maßgeblichen Initiatoren dieses Projektes und so wurde die Abteilung Behindertensport am 17.06.2009 auch dann offiziell gegründet.

Im Sog des drohenden Aus des Solehallenbades sieht auch die Abteilung Behindertensport im MTV für Ihre Schwimmfreunde keine Perspektive mehr: Bettina Ahrens (Abteilungsleiterin), Hannelore und Udo Kückemück (Übungsleiter) erklären am 27.06., dass sie für weitere Ämter ab 01.01.2024 nicht mehr zur Verfügung, falls sich bis dahin keine Nachfolger finden lassen. Nach Gründung der Abteilung Behindertensport scheint auch hier nach über 14 Jahren eine erfolgreiche Ära zu Ende zu gehen.

Auf einer bewegenden Abschiedsfeier am 24.11. wird noch einmal der Gründung und der Erfolge gedacht.

 

Abteilungsleiter Behindertensport (ohne VSG) von – bis

Manfred Lüke                                                  2009 - 2015

Bettina Ahrens                                                2016 – 2023


Permanenter Stress und blank liegende Nerven fordern ihren Tribut

Die Situation wird mehr und mehr zur Belastung der Abteilung Schwimmen. Am 04.07. erklären Daniela Billeb und Ralf Bickmeyer auf einer außerordentlichen Abteilungsversammlung Schwimmen den 30 Teilnehmenden, dass sie mit Beginn der neuen Saison zum 01.09.2023 nicht mehr zur Verfügung stehen. Den Anwesenden der Abteilungsversammlung wurde die Chance gegeben, eine Nachfolge bis zum 31.07. zu suchen. Sollte diese nach Ablauf der angegebenen Zeit nicht gefunden werden, muss die Schwimmteilung leider nach über 70 Jahren aufgelöst werden. Hierzu gab Daniela Billeb auszugsweise folgende Erklärung ab:

„Die zurückliegende Coronazeit und den damit verbundenen Einschränkungen haben uns schwer zu schaffen gemacht, dass überwunden folgte nun die Schließung unseres Solehallenbad im März dieses Jahres durch den Landkreis. Unter den derzeit gegebenen Umständen ist es nicht mehr möglich den Schwimmbetrieb aufrecht zu erhalten, denn ohne eigenes Hallenbad mit fehlender Perspektive auf eine zeitnahe Sanierung oder Neubau stößt die Abteilung an ihre Grenzen.

Hinzu kam der immense organisatorische Aufwand geeignete Trainingsstätten in naheliegende Ortschaften zu suchen. Hierbei war ein ständiger Wechsel unumgänglich. So wurde das Solehallenbad im März geschlossen und das mitten in den Bezirksmeisterschaftsvorbereitungen, kurzerhand wurde das Training nach Greene verlegt, danach durften wir in Northeim bei den Wasserfreunden Northeim mittrainieren, anschließend besuchten die Schwimmer das Hallenbad in Einbeck bis zu den Sommerferien. Allein dieser ständige Wechsel setzte eine gut organisierte Fahrgemeinschaft voraus. Ein weiterer Grund sei das nicht mehr sicher zu stellende Training und die Wettkampfbetreuung durch fehlende Trainer, auch der fehlende Nachwuchs und die damit verbundene Aufgabenverteilung mache es nahezu unmöglich die Abteilung weiter zu betreiben. Die Abteilung ist bemüht ihren 14 Schwimmer/innen einen reibungslosen Übergang in einen neuen Verein zu ermöglichen, hierzu wurden bereits intensive Gespräche geführt und Angebote vorgelegt“.

Die Übungsleiter Meike Bräuer- Ehgart und Jens Tschäpe erklären, dass auch Sie nicht mehr im vollen Umfang als Übungsleiter zur Verfügung stehen und kündigen ihre Übungsleiterverträge zum 31.08.

In einer internen Abteilungsversammlung Schwimmen am 17.08. wird die Auflösung der Abteilung besprochen, es wird über Materialverkäufe nachgedacht und es folgt die Feststellung, dass ab 01.09.2023endgültig Schluss ist: Niemand steht für eine Abteilungsleitung mehr zur Verfügung.

Mit dekorierten Präsenten und einem Abschiedsessen im Martin-Luther-Haus, gesponsort durch den MTV und Erlösen aus den gespendeten EDEKA „Pfand Bons“, wird die Abteilungsleiterin Daniela Billeb von den Übungsleiterinnen Meike-Bräuer Ehgart und Kerstin Barnowski verabschiedet. Am 26.08.2023 erfolgt in Ammensen der offizielle Dank des Vorstands mittels Karte, Blumenstrauß und einem „Kaltgetränk“ an die Abteilungsleiterin Daniela und Ihrem Mann Michael Billeb, Kampfrichter, durch den Vorsitzenden des MTV, Klaus Dörries und dem Vorstand Finanzen, Britta Dörries, in privater Runde.

 

Glück für Aqua Fit

Die Aqua Fit Gruppe um Christiane Bretschneider wechselt aus Kostengründen ab 13.07. in die Paracelsus Klinik am Dehneweg, die Gruppe um Andrea Last wird ab 19.09. folgen.

 

Ausverkauf des Solehallenbad

Inserate in eBay Kleinanzeigen des Solehallenbad am 14.07. lassen nichts Gutes ahnen: Es werden die ersten beweglichen Artikel und zum Betrieb des gesamten Bades nützlichen Artikel zum Verkauf angeboten und erste Vereine und Gruppierungen beginnen mit dem Ausräumen. Auch der MTV reagiert schnell und räumt am 18.07. alle eigenen Schwimmsachen raus und verstaut diese temporär.

Am 19.07. bringt die Stadt die Ausschreibung zur Machbarkeitsstudie 100.000 EUR auf dem Weg. Ziel: Bisheriger Standort, saniert oder neugebaut.

 

Zum Schluss beginnt der Anfang!

Am 20.07.2023 stellt der Stadtrat den Weg für das neue Naturbad vor. Mit großer Mehrheit folgte der Rat dem Vorschlag der Stadtverwaltung unter Führung von Bürgermeisterin Franziska Schwarz, für den Betrieb im Jahr 2024 die erforderlichen Stellen für Bedienstete in dem Natur-Freibad im Stellenplan der Stadt vorsorglich auszuweisen. Die Stadt will das Naturbad also selbst betreiben.

 

War da nicht etwas Ende 2008? 

Wir sind also wieder dort, wo wir schon mal waren, nur mit der traurigen Erkenntnis jetzt auch noch das Solehallenbad verloren zu haben. Derweil werden die Kosten für den Neubau des Naturbades von geplanten 2,0 Mio. auf nunmehr 5,33 Mio. durch Rat und Verwaltung korrigiert. WRUMMS… das muss man verstehen: Keine 250.000 EUR für sofortige Erhaltungsmaßnahmen des Solehallenbades aber … Die Kosten für die Betreibung allein des Naturbades werden im Haushalt der Stadt Bad Gandersheim vorsichtshalber mit 310.000 EUR ausgewiesen.

Am 22.07. werden im Rahmen eines Flohmarkts weitere im Solebad bewegliche Teile verkauft, denn der Genossenschaft fehlt frisches Geld! 

In einer erneuten Aktion „Genossenschaftsanteile“ werden am 25.08. alle Mitglieder gebeten, noch einmal Anteile im Wert von mindestens 30.000 EUR zu zeichnen: Für den Weg der juristischen Auseinandersetzung mit der Stadt, denn nach der Überzeugung der Anwälte der Genossenschaft wurden sowohl inhaltliche als auch formale Fehler von Seiten der Stadtverwaltung oder auch vom Landkreis begangen, die Hoffnung geben. Tatsächlich kommen nach eigener Aussage der Genossenschaft noch einmal 20.000 EUR an Absichtserklärungen zusammen.

 

Aufsichtsrat contra Vorstand

In einer Pressekonferenz am 21.09. erklärt der Aufsichtsrat der Badgenossenschaft seine Distanzierung vom Vorstand und stärkt dem Stadtrat den Rücken: "Es war aus meiner Sicht ein schwerwiegender Fehler, dass die Stadt den Stein für die Schließung des Hallenbades ins Rollen gebracht hat. Der Aufsichtsrat begrüßt die Entscheidung des Rates und der Stadt, den Betreibervertrag zu kündigen.

Am 12.10. verfügt der Aufsichtsrat gegenüber dem Vorstand die vorläufige Enthebung ihrer Amtsgeschäfte mit folgendem Wortlaut: "Der Aufsichtsrat der Betriebsgenossenschaft Sole-Waldschwimmbad Bad Gandersheim hat den Vorstand vorläufig von seinen Geschäften enthoben. Der Vorstand hat den Betrieb des Sole-Waldschwimmbades, also den Gegenstand des Unternehmens, nicht mehr verfolgt, sondern nur noch die juristische Auseinandersetzung mit Stadt und Landkreis“. Die endgültige Entscheidung über die Amtsenthebung ist der Generalversammlung am 08.11. vorbehalten. Es droht eine Kampfabstimmung zu werden!

 

Genossen zeigen Ihren Unmut / Aufsichtsrat beantragt Insolvenz im Alleingang

Die Badgenossenschaft entscheidet am 08.11.: Der Vorstand darf im Amt bleiben!

Bei der Sitzung der Bad Gandersheimer Bad-Genossenschaft im Forum Roswitha-Gymnasium gab es keine Mehrheit für die beantragte Abberufung des Vorstandes um Gerhard Dörries, Hardy Erhardt und Werner Wilde. Der überwiegende Anteil der Stimmberechtigten sprach dem Vorstand somit das Vertrauen aus. Wie es jetzt insgesamt weitergehen kann, muss sich zeigen, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit scheint aktuell nicht möglich.

Der Aufsichtsrat um Hans-Joachim Baade erklärte die Insolvenz beantragt zu haben, entschied sich dennoch, im Amt zu bleiben und lehnte einen Rücktritt - wie von Teilen der Mitgliedschaft vehement gefordert - kategorisch ab. Viel Porzellan ist inzwischen zerschlagen, auch am Abend gab es wieder viele gegenseitige Vorwürfe und Anschuldigungen bis hin zu Bezichtigungen der Lüge.

Insgesamt verfolgten die Versammlung im Forum des Roswitha-Gymnasiums 206 stimmberechtige Mitglieder.

Von 606 möglichen Stimmen, stimmten mehrheitlich, also 343 für einen Verbleib des Vorstands und 262 für eine Abwahl.


Erneuter Workshop als „Minimum-Maximum“ Anforderungen für ein neues Bad 

Am 21.11. findet in der Oberschule ein erneuter Workshop statt, in welchem die Bedürfnisse der Nutzer abgefragt werden, diese sollen in die Machbarkeitsstudie einfließen zu lassen. Es gleicht einer „Wünsch Dir Was“ Veranstaltung.

 

Nüchterne Erkenntnis

71 Jahre nach Gründung der Abteilung Schwimmen im MTV durch Günter Schüssler geht eine Erfolgsgeschichte „Schwimmsport im MTV“ Ende des Jahres zu Ende. Letzte Abteilungsleiterin war Daniela Billeb aus Ammensen.

Dennoch: 2023 war trotz aller Schwierigkeiten eines der erfolgreichsten Jahre der Abteilung: Neben einer Vielzahl von Titeln und Medaillen bei den Bezirksmeisterschaften, Landes- und Landesjahrgangsmeisterschaften sowie der Teilnahme an Norddeutschen- und Deutschen Jahrgangsmeisterschaften, sind auszugsweise zwei besondere erste Plätze zu erwähnen: Amelie Tschäpe holt den Landesjuniorenmeistertitel über 100 Meter Freistil, Aileen Pokies wurde Landesjahrgangsmeisterin auf der 50- Meter - Schmetterling Strecke.

 

Zur Historie des Sole Wald-Schwimmbads und der Abteilung Schwimmen:

23.05.1874 gegründet als „“Meiersche Badeanstalt“ durch Ferdinand Meier, Hagenmühle an der Eterna.

 

01.06.1878 Gründung der Aktiengesellschaft Herzog-Ludolfsbad durch Dr. med. Adolf Leonardi, zur Errichtung eines Solebades. Beginn des Baus am Gelände des heutigen Boardinghouse Kurpark-Quartier.

 

10.0.1878 Eröffnung der ersten Gandersheimer Badesaison im Herzog-Ludolf-Bad.

 

29.03.1882 Gründung des Schwimmbadverein Gandersheim mit dem Ziel zur Gründung einer Badeanstalt am neuen Standort zwischen Eterna und Gande.

 

Die Badeanstalt, bzw. das Freibad Gandersheim wird am 03.08.1882 als „Kaltwasserbad mit Schwimmbassin“ fertiggestellt und eingeweiht. Urheber dieses Baus war der Beisitzer des Schwimmbadvereins und Bauaufseher Marten.

 

1895 erfolgte die Gründung einer Schwimmabteilung im MTV so schreibt es die Geschichtswerkstatt Bad Gandersheim im Buch „Gandersheimer Badgeschichte“ und es begannen nach und nach Wettkampfveranstaltungen, inklusive „Turmspringen“. Offizielle Aufzeichnungen über die Gründung der Abteilung Schwimmen liegen dem MTV erst ab 1952 vor.

 

1896 wird der MTV-Turnbruder König Schwimmlehrer und erteilt Lehrlingen im MTV unentgeltlich Schwimmunterricht.

 

22.08.1906 Zwangsversteigerung und Ende des Herzog-Ludolf-Bades, Ausverkauf des Inventars.

 

23.01.1924 Die Bevölkerung wünscht lautstark den Bau eines neuen Kurbads, welches im Oktober 1924 auch fertiggestellt wird. Finanzierung durch eine Genossenschaft „Solbad Hroswitha zu Gandersheim e.G.m.b.H“ unter Richard Zaps.

 

Am 05.10.1932 erhält Gandersheim das Recht sich „Bad“ zu nennen, Luftkurort und Solbad.

 

In den Folgejahren wird das Bad immer wieder erweitert und modernisiert. Der Schwimmbadverein übergibt 1936 Liegenschaft und Betreibung in die städtische Verwaltung.

 

Auf dem Gebiet des Schwimmsports wird 1950 mit der Spielvereinigung Grün-Weiß eine Regulierung gefunden: Alle aktiven Schwimmer wechseln zum MTV. 

In den 50er Jahren wird das Freibad erneut umgebaut und mit 50m Bahnen im Wettkampfstil ausgestattet. 

 

1952 wird Günter Schüssler der erste Abteilungsleiter Schwimmen im MTV. 

Das erste Herzog-Ludolf-Schwimmfest findet am 08.08.1954 statt.

 

1976 modernisiert die Stadt Bad Gandersheim umfassend die „alte Badeanstalt“ und erweitert diese. 

Auch ein neues Solehallenbad wird gebaut und am 19.03.1976 für 6 Mio. DM eingeweiht. Ursprünglich für einen Betrieb mit Süßwasser gebaut, war es zu der Zeit auf Ganzjahresausrichtung und in Ergänzung zu dem am 15.07.1976 übergebenem neuen Freibad ausgelegt. Ein modernes, auf den Sport ausgerichtetes Hallenbad mit „finnischer Rinne“ und 3 Gegenstromanlagen.

 

Ende 2008 wird das Solewald-Schwimmbad aufgrund der Finanzlage der Stadt geschlossen. Kassenkredite in Höhe von 33 Mio. ließen nur noch einen Ausweg zu: Zukunftsvertrag mit dem Land Niedersachsen, um schuldenfrei zu werden! Zuletzt betrug der städtische Aufwand für das Sole-Hallen- und Freibad 350.000 EUR, jedes Jahr. 

 

Hallenbadretter und Genossenschaft

Die „Hallenbadretter“ und letztendlich die daraus entstandene Bürgergenossenschaft, bestehend aus über 1.000 Mitgliedern, hatten das Solehallenbad - und Freibad 2010 mit sehr wenigen Mitteln und sehr viel Engagement „wiederbelebt“. Mit der Gründung einer Betriebsgenossenschaft Ende 2009 gelang ein Neustart von Hallenbad und Freibad im Jahr 2010. Hierfür waren beträchtliche Mühen und unzählige ehrenamtliche Stunden notwendig sowie mehr als eine Million Euro andringenden Investitionen, verteilt auf die Jahre 2010 bis 2019. 9 Arbeitsplätze wurden geschaffen. Bis zur Schließung im März 2023 war die Betriebsgenossenschaft sehr erfolgreich:

•             Einnahmen insgesamt: 5,1 Mio. €

•             Davon kommunale Zuschüsse: 1,7 Mio. € (33%)

•             Eintritte, Vermietungen, Spenden: 3,4 Mio. € (67%)Ein Bild, das Schwimmbecken, draußen, Wasser, Pool enthält.

Automatisch generierte Beschreibung

 

Das Ende des Blauen Bad

Trotz aller Mühen und Investitionen musste der Freibadbetrieb mit Ende der Badesaison 2017 eingestellt werden. „Das Betonfundament des großen Beckens, das von den Bächen Gande und Eterna umflossen wird, hat sich gesenkt, drei Filter, die Leitungen und Pumpen, alles kaputt“ erläuterte Hardy Ehrhardt. „Zuletzt habe man hohe Wasserverluste durch Lecks gehabt. Zudem seien durch verrostete Eisenrohre Keime in die Becken gelangt. Schließlich sei es nicht mehr möglich gewesen, die geforderte Wasserqualität zu garantieren“.

Am 25.07.2018 beschließt die Genossenschaft per Konzept die Beibehaltung der bisherigen 3 Becken, aber das Schwimmerbecken auf 25m zu verkürzen. Zusätzlich soll ein Wasserspielplatz geschaffen werden.

Am 16. August 2018 stimmt der Rat der Stadt Bad Gandersheim dem Konzept 18 Ja-Stimmen und bei einer Enthaltung zu. 

 

Grüner Teich oder Blaues Bad - Aus Freibad wird ein Naturschwimmbad

Aber nun wendet sich das Blatt: Das große Becken des Freibads leckt, weil sich das Betonfundament abgesenkt hat und ist in der Unterhaltung zu teuer, so Hardy Eberhardt, Geschäftsführer der Betriebsgenossenschaft Sole-Waldschwimmbad Bad Gandersheim. Das Sole-Freibad soll spätestens bis zur Eröffnung der Landesgartenschau im April 2022 in ein FLL- Naturschwimmbad mit Zusatzheizung (Absorber Anlage) umgewandelt werden, so Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft. Der Rat der Stadt beschließt dies trotz vorherigem Ratsbeschluss aus 2018 mehrheitlich neu.

 

Stefan Bruns vom Planungsbüro Polyplan Kreikenbaum, stellt den Entwurf im September 2020 vor und kritische Bürger stellen Fragen und befürchten hygienische Mängel bei einer biologischen Wasseraufbereitung und dass das Wasser demnächst nicht mehr 26 Grad Celsius warm sein wird. 

Aber der Kostenaspekt wird hervorgehoben und die Genossenschaft verspricht sich durch den Umbau eine erhöhte Attraktivität des Bades. Es entstünden ein Strandbereich und ein Marktplatz mit gastronomischem Angebot, so Ehrhardt. Der Freizeitcharakter mache das Bad „auch über die Badesaison hinaus“, für junge Familien interessant, ergänzte die Bürgermeisterin. Von den Baukosten „im niedrigen, siebenstelligen Bereich“ müsse die Stadt zehn Prozent tragen. Es gebe Fördermittel, weil sie den Kohlendioxidausstoß verringerten. Zudem flössen Zuschüsse im Zuge der Landesgartenschau.

Soweit der Plan und es beginnt die große Diskussion um die Hangrutsche vom Osterbergsee: „Eine Rutsche vom Osterberg durch Baumwipfel hindurch über den Friedrich-Schröder-Weg hinweg wäre eine Attraktion, die sich bestens vermarkten ließe“, so Hans-Joachim Baade, Mitglied im Aufsichtsrat und Vorsitzender des Fördervereins Sole-Waldschwimmbad. Aber auch dieser Wunschgedanke sollte aus Vernunft- und Kostengründen nicht umgesetzt werden.

 

Fertigstellung kurz vor LaGa 2023

Aber nicht alles läuft nach Plan: Im Dezember 2021 wird der Start der Landesgartenschau Bad Gandersheim (LaGa) 2022 um ein Jahr verschoben, das neue Naturbad ist noch nicht fertig. Selbst im Jahr 2023 kann das Multifunktionsgebäude nicht wie versprochen realisiert werden. Das Multifunktionsgebäude sollte unter anderem den Schwimmmeistern und Aufsichtspersonal im Freibad zur Verfügung stehen. 

Ein ähnlicher Vorgang hatte es bereits mit dem Sprungturm gegeben. Erst hatte es geheißen, der Sprungturm wird saniert und bleibt erhalten. Dann gab es über Nacht neue Erkenntnisse. Die Turmanlage wurde abgerissen.

 

Drama um die Bausubstanz

Seit Übernahme des Solehallenbads durch die Genossenschaft wurde immer wieder die Bausubstanz bemängelt, die die Genossenschaft ja mit übernommen hat und für die grob missachteten und fehlenden Unterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen in den Jahren seit Baubeginn 1976 bis zur Übernahme 2010 nun mehr verantwortlich gemacht wird. Zum Thema der Bausubstanz, Sanierung oder Neubau müssten eigentlich schon mehr Gutachten, Studien und Entwürfe vorliegen, als die Stadtverwaltung Schubladen hat, wo diese eigentlich drin liegen müssten. In Jahren 2008-2010 gab es mit dem berühmten „Deckelmann Gutachten“ schon einen Entwurf zum Neubau, damals für geschätzte 12-15 Mio. EUR. Auch im November 2019 wurde von der Stadt Bad Gandersheim eine bauwerksdiagnostische Untersuchung und eine tragwerksplanerische Einschätzung des Istzustands der Stahlbetonkonstruktion des Hallenbads sowie die Erstellung einer Instandsetzungskonzeption beauftragt. Ziel war, Einschätzungen zur Stand- und Verkehrssicherheit des Hallenbads zu erhalten. Im März 2021 wurde ergänzend eine Baugrunderkundung vor der östlichen Außenwand durchgeführt, gefolgt von einer Baugrunduntersuchung. 

Viele andere Schwimmvereine haben hier regelmäßig und sehr erfolgreich trainiert), der „Breitensport“ wurde gefördert durch ca. 50.000 Besucherinnen und Besuchern jährlich (7-Tage in der Woche, 365 Tage im Jahr geöffnet), der „Reha-Sport“ mit ca. 7.000 regelmäßigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern pro Jahr, und ganz wichtig: Das Schwimmenlernen für Kinder und Jugendliche und die weitere Schwimmpraxis standen sowohl durch Schwimmkurse des Fördervereins als auch durch alle Schulen in Bad Gandersheim an erster Stelle.

Der MTV Bad Gandersheim gratulierte 2020 der Sole-Waldschwimmbad eG zu ihrem 10-jähriges Bestehen mit diesem Grußwort durch den Vorsitzenden Klaus Dörries wie folgt:

„Wir erinnern uns noch sehr gut an die auch für uns sehr schwere Zeit zischen 2008 -2010, als wir damals mit Rudi Klein, Schwimmmeister der Stadt, noch Schwimmkurse ausweichend im Hotel Seeblick anbieten mussten, wo schon unter Astrid Last auch das Kinderschwimmen stattfand. Was für ein Gedränge damals… auch die Aqua Fit Gruppe trainierte ebenfalls im Schwimmbad des Hotels am See.

Die Abteilung Schwimmen erlebt damals viele Mitgliederkündigungen: Das Hallenbad in Greene war ja in den Sommermonaten geschlossen, eingeschränkte Ausweichmöglichkeiten waren nur in Seesen und Lamspringe vorhanden. Alles verbunden mit einem riesigen Organisations- und Transportaufwand – das zerrte an den Nerven und kostete Mitglieder. Auch das jährliche Herzog-Ludolf-Schwimmfest musste ausfallen.

Wir vom MTV haben damals mit einem Kernteam die bevorstehende Genossenschaft bestmöglich unterstützt, Organisationsarbeit geleistet und auch Anteile gezeichnet.

Der MTV ist dankbar, dass sich mit Vorstand und Aufsichtsrat sowie den vielen ehrenamtlichen Helfern der Genossenschaft ein engagierter und fachkundiger Kreis von Mitgliedern gefunden hat, die sich zum Ziel gesetzt haben durch beherztes Zufassen öffentliche Kosten zu senken und das Überdauern der so wichtigen Sport- und Freizeiteinrichtung Waldschwimmbad zu sichern. Zusammen mit dem überaus erfolgreichen Förderverein Waldschwimmbad aus unserer Sicht ein unverzichtbares Gespann. Nur wenn es gelingt solch eine Einrichtung attraktiv zu gestalten, wird es immer wieder gelingen auch junge Menschen in das Bad zu führen und für sie das wichtige, sichere und gesundheitsfördernde Schwimmen zu erschließen. 

Wir wünschen dem Sole Waldschwimmbad, dass es auch noch unbekannte Turbulenzen der nächsten Jahrzehnte meistert und es für kommende Generationen ebenfalls eine Stätte des Sports und der Erholung bleibt.“

Das letzte Herzog-Ludolf-Schwimmfest im Freiwasser wurde am 12.07.2014 durchgeführt und das 63. und allerletzte am 14.09.2019 im Hallenbad. 

 

Krieg, Sturm und Hagel, Kälte und Hitze, Öl- und Gaskrisen, Hochwasser und Corona: Gegen all das konnte das Solehallenbad widerstehen - gegen mangelnde Unterhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen ab den 90er Jahren aber war es machtlos.


Abteilungsleiter Schwimmen    von – bis

Günter Schüssler                             1952 - 1957

Dr. Ulrich Tschäpe                           1958

Joachim Bugla                                   1959 – 1960

Hans Harich                                      1961 - 1963

Uwe Sonntag                                    1964 - 1968

Egon Bröseke                                   1969 – 2010

Holger Lindner                                 2011

Andrea Last                                      2012 – 2016

Jörg Dörries                                      2017 – 2021

Daniela Billeb                                   2022 – 2023

 

Schlimmer geht immer - Das AUS der Warmwassergymnastik

Der Vitalpark öffnet ab 16. Januar wieder sein Bewegungsbad für die Wassergymnastik. Es wird ein Hin und Her, mal mit Sole, dann wieder ohne, Anfang Juli dann ein Wasserrohrbruch, wieder geschlossen, bis dann am 11.07. erneut geöffnet wird. Es werden Gerüchte kolportiert, wie „die Öffnung hält nicht lange an, spätestens zum Jahresende machen die dicht“.

Nuri Celik, Geschäftsführer des VitalPark schließt am 28.08. seine Pforte für Alle Kunden und erklärt in den Medien die Insolvenz. Grund: Wegfall des städtischen Zuschusses, fehlende Zusagen auf avisierte Grundstücke, kein Käufer für das Gebäude.


Die Gruppe Warmwassergymnastik unter der Organisation von Hans-Peter Kliesch steht abermals ohne Übungsstätte da und sucht nach neuen Möglichkeiten.

 

Zur Historie:

Vor allem in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren wurde der Kurbetrieb in der Stadt Bad Gandersheim maßgeblich erweitert. Zahlreiche neue Kuranlagen mit Sole-Trinkpavillon, Wassertretbecken, Musikpavillon, Kleingolfanlage und Naturwanderwegen wurden angelegt. Daneben wurden ein neues Kurhaus und ein halbes Dutzend Kurkliniken am Rande der Parkanlagen errichtet. Der Kurbetrieb wurde zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Stadt und des Umlandes.

 

Hans-Dieter Gottschalk war vom 1.5.1970 bis 11.6.1993 mehr als 23 Jahre Stadtdirektor von Bad Gandersheim. Unter seiner Regie fand der Kurmittelhausneubau und die Erweiterung statt.

 

01.04.2004 übernahm die Kur-Betriebsgesellschaft Bad Gandersheim mbH den VitalPark von der Klinik- und Rehabilitationszentrum Bad Gandersheim GmbH, Geschäftsführer wurde Frank Biener. Vertraglich wird der Vitalpark dafür von der Stadt mit einem jährlichen Zuschuss von 240.000 Euro aus dem Kurtaxaufkommen unterstützt. 

 

Am 01.07.2016 (HNA) übernimmt Nuri Celik den VitalPark, Leitung und Produktion übernimmt Karin Bargstädt.


Celik kündigt Großartiges an: 15 Mio sollen investiert werden, die Stadt ist mit einem Minderheitsanteil von 1,00 EUR an der Gesellschaft beteiligt. Diese Zusage des städtischen Zuschusses läuft Ende 2021 aus, der Betreiber muss laut Vertrag die Leistungen aber noch bis 2025 erbringen. Die leerstehende ehemalige Paracelsus-Roswitha-Klinik in der Hildesheimer Straße in Bad Gandersheim kauft Nuri Celik im April 2019 gleich mit. Wie und was der neue Eigentümer mit der Immobilie vorhat, ist bis heute unklar. In Youtube kann man die Klinik als „Lost place“ finden.

 

Übungsleiter Warmwassergymnastik                   von – bis             

Dorothea Marten                                                           1982 – 2005        Übungsleiterin

Ingrid Frei                                                                        2005 – 2011        Übungsleiterin

Ingrid Rohde                                                                   2011 – 2012        Übungsleiterin

Erika Prüße / Georg Mang                                            2012 – 2022        Gruppenleitung / Übungsleiter Vitalpark

Hans-Peter Kliesch                                                        ab 2023                Gruppenleitung / Übungsleiter Vitalpark

 

Printversion mit Bildern

 

Quellenhinweis: Gandersheimer Badgeschichte der Geschichtswerkstatt Bad Gandersheim, Gandersheimer Kreisblatt, FWMG, Meta und HNA
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